Sechs schöne Tage in einer tollen Berglandschaft bei schönstem Sonnenschein, bei schweren Gewittern und Starkregen!
Fünf Frauen und zwei Männer (einschließlich Führer) waren gut gelaunt am 17.07. nach Pettneu gefahren, hatten ein Fahrzeug in St.Anton abgestellt und waren zur Edmund-Graf-Hütte aufgestiegen. Nach einer kurzen Rast und Bezug unseres Lagers waren wir am Nachmittag noch zum Schmalzgrubensee aufgestiegen.
Nach einer ruhigen Nacht und einem guten Frühstück nahmen wir am 18.07. unser höchstes Gipfelziel, den Hohen Riffler (3.168 m) in Angriff. Mit dem Wetter hatten wir gerade noch Glück und konnten zumindest nach Norden einen weiten Rundumblick geniessen. Nachdem es in dieser Höhe und bei der Wolkenbildung gegen Mittag recht kühl wurde, stiegen wir bald ab und schauten noch kurz auf den kleinen Riffler (3.014 m) Nach Kaffee und Kuchen etc. auf der Hütte schauten wir nachmittags noch über das Kappler Joch zu den Blankaseen hinüber, wobei wir diesen Ausflug gerade noch rechtzeitig vor einem Gewitter beenden konnten. Ein gemütlicher Hüttenabend schloss diesen Bergtag ab, wobei einige Teilnehmer damit ihre ersten Dreitausender feiern konnten.
Wir wollten gerade am 19.07. von der Hütte weglaufen, als es zu regnen begann. Wir warteten also eine viertel Stunde noch ab und konnten dann doch trockenen Hauptes unseren Rifflerweg bzw. Kieler Weg zur Niederelbehütte beginnen. Es war auch zunächst sonniges Wetter, als wir die Schmalzgrubenscharte überschritten. Wie es in den Bergen aber oft geschieht, zog es plötzlich und ziemlich schnell zu. Und wieder hatten wir mehr Glück als Verstand. Als wir gerade das Skigebiet oberhalb der Diasalpe querten, begann das Unwetter. Wir flüchteten unter eine überdachte, durch Blitzableiter geschützte Bergstation eines Skiliftes und verharrten dort fröstelnd 50 Minuten, während das Gewitter mit Regengüssen wie aus Kübeln über uns hinwegzog. Danach riss es wieder auf, sodass wir bei schönstem Sonnenschein unser Nachtlager auf der Niederelbehütte erreichten. Nach unserer Planung waren für den Nachmittag zwei Gipfelziele möglich, der Kappler Kopf (2.404 m) und die Kreuzjochspitze (2.919 m). Der Himmel war fast wolkenlos, also machten wir beide Ziele. Unter der verantwortungsvollen Führung von Anne stiegen drei Mädels (einschließlich Anne) auf den Kappler Kopf und danach in die Liegestühle der Hütte. Die restliche Gruppe stieg die 600 Höhenmeter über den Schwarzsee zur Kreuzjochspitze auf und war auch wieder rechtzeitig zum Abendessen auf der Hütte. Ein kulinarisch guter und spaßiger Hüttenabend rundete den ereignisreichen Tag ab. Leider verhieß der Wetterbericht nichts Gutes, ab Mittag waren schwere Gewitter angesagt, die Hüttenwirtin riet von der Benutzung des Hoppe-Seyler-Weg mit der Überschreitung der oberen Fatlarscharte und des Schneidjöchli ab.
Als wir nach einem abwechslungsreichen Frühstück wie immer um 7.30 Uhr los liefen, war das Wetter gar nicht so übel, sodass Zweifel an der getroffenen Entscheidung aufkamen, nämlich der, über das Seßladjöchli zum Kartellspeicher abzusteigen und von dort zur Darmstädter Hütte wieder aufzusteigen. Der Übergang war landschaftlich nicht weniger spektakulär, aber doch wetterbedingt sicherer, was sich mit der Ankunft an der Hütte bestätigte. Kaum waren wir in der Hütte eingecheckt, fing es wie aus Kübeln zu schütten an, wobei der Regen stürmisch fast quer daherkam. Die kürzere Route war somit die Richtige. Die Darmstädter Hütte war mit Kletterern fast voll, die wie wir auch nach einem versuchten Kurzausflug zum großen Kuchenferner bei Nebel und einsetzendem Regen zur schützenden Hütte zurückeilten.
Bei strahlendem Sonnenschein aber frischen Temperaturen stiegen wir am 21.07. den "Apothekerweg" zum Kuchenjöchli und von dort in teilweise einfacher Kletterei auf den "Scheibler" (2.978 m) Die Aussicht war phantastisch, hinein in die Gletscherwelt der Zentralalpen, hinaus zu unseren Allgäuer Bergen und die Tiefblicke insbesondere zu unserem Tagesziel, der Konstanzer Hütte. Wie fast jeden Tag zogen nachmittags Regen- bzw. Gewitterwolken auf, sodass wir froh waren, die rund 1300 Höhenmeter Abstieg müde aber trocken geschafft zu haben. Dort hatten wir ein schönes Bettenlager für uns alleine und einen schönen letzten gemeinsamen Hüttenabend mit "Ratschen"und "Uno" Die Entscheidung für den Ablauf des letzten Tages fiel einmütig. Der Rückweg nach St.Anton über den Kaltenberg und die Kaltenberger Hütte war einfach zu lang, zumal wir ja schon 5 Tage in den Beinen hatten und die Heimfahrt uach nicht zu unterschätzen war.
Nach einer ruhigen Nacht, einem guten Frühstück und bedecktem Himmel stiegen wir also am 22.07. nach St.Anton vorbei am Verwallsee und durch die Rosannaschlucht ab. Nachdem wir am Heiterwanger See nach einem unguten Stau am Fernpass noch gemeinsam Mittag machten, ging es zurück in die Heimat.
Die Gruppe war ausnahmslos der Meinung eine geile, ereignisreiche, wunderschöne Tourenwoche erlebt zu haben.