Ausbildungstour Gletscher - Braunschweiger Hütte (2.759 m)  (Bericht von Steffi)

Von Donnerstag, 23.06.2022 bis Sonntag, 26.06.2022 fand wieder eine Ausbildungstour Gletscher statt. Die diesjährigen neun Teilnehmenden trafen sich am Donnerstagmorgen im Pitztal. Ziel und Ausgangspunkt für die Touren war die auf 2.759 m gelegene Braunschweiger Hütte. Ursprünglich hätten wir auf dem Taschachhaus (2.434 m) übernachtet, doch aufgrund einer Überbuchung mussten wir auf die Braunschweiger Hütte ausweichen. Dankenswerter Weise hat uns der Hüttenwirt vom Taschachhaus jeden Abend zwei Flaschen Wein spendiert, so dass wir den Hüttenwechsel gerne in Kauf genommen haben. Aufgrund der kurzfristigen Planänderung konnten jedoch nicht alle Touren wie ursprünglich angedacht stattfinden. Die Besteigung der Wildspitze steht so für die Teilnehmenden immer noch auf der To-Do-Liste.

Der Aufstieg zur Braunschweiger Hütte war mit 1,5 Stunden recht kurzweilig und Dank der Materialseilbahn für unser Gepäck auch relativ entspannt. Oben angekommen haben wir uns kurzfristig - aufgrund der Wetterprognosen - für Übungen in der Nähe der Hütte entschieden. Dabei hat sich die Gruppe unterteilt in eine bereits etwas erfahrene Männergruppe und in eine Frauengruppe, in welcher notwendige Knoten wiederholt wurden und das Gehen mit Steigeisen geübt wurde. Die Männer haben währenddessen selbst Übungen zur Spaltenbergung durchgeführt. Alle Übungen wurden von Walter gut angeleitet bzw. mit kritischem Auge überwacht.

Am Freitag ging es dann direkt nach dem Frühstück um 6 Uhr auf den Linken Fernerkogel (3.277 m). Dabei ging die Frauengruppe zusammen mit Walter als Seilschaft voran und die Männer sind mit einer zweiten Seilschaft gefolgt. Die ganze Tour über haben wir keine andere Seilschaft getroffen. Da es am Gipfel jedoch recht windig und kalt war, gab es nur eine kurze Pause und ein schnelles Gruppenfoto. Beim Abstieg wurde an einem sicheren Schneefeld das richtige Bremsen mit dem Eispickel im Schnee geübt. Anschließend ging die Männergruppe voran, welche an einer steileren Eispassage ein Fixseil angebracht hat.

Am Samstag stand die Tour zum Rechten Fernerkogel (3.298 m) an. Aufgrund des fehlenden Schnees auf dem Gletscher mussten wir schon ziemlich früh die Steigeisen anziehen. Vor dem Gipfel selbst hat sich die Gruppe - aufgrund des brüchigen Fels - für einen Abbruch entschieden und nur ein kleiner Teil hat den Gipfel bestiegen. Die restliche Gruppe konnte sich währenddessen in der Sonne mit wunderschöner Aussicht entspannen. Beim Abstieg haben wir eine große und tiefe Gletscherspalte als Übungsmöglichkeit genutzt. So konnten wir sowohl als 3er als auch als 4er Seilschaften die verschiedenen Möglichkeiten der Spaltenrettung üben.

Nach den drei super schönen Tagen hat das Bier und der Wein am letzten Abend geschmeckt, aber das „Große Vergessen“ konnte durch den Hüttenwirt um 22 Uhr verhindert werden.

Am Sonntag hat sich die Gruppe nochmals geteilt. Während ein kleiner Teil direkt abgestiegen ist, hat sich der andere Teil für eine kleine Tour von der Hütte aus entschieden. Gegen Mittag sind dann schließlich alle von der Hütte abgestiegen. Leider wurde der Abstieg von einem Sturz überschattet. Aufgrund eines gebrochenen Fußes ließ sich ein Hubschraubereinsatz nicht vermeiden.

Lieber Walter,

nochmal ein ganz großes Dankeschön an dich für die vier super aufregenden und lehrreichen Tage. Wir haben auch neben dem notwendigen Handwerkszeug für Begehungen von Gletschern viel von dir gelernt, wobei wir manche deiner Tipps natürlich auch für uns geheim halten werden, um davon zu profitieren. ?