Schon mal was von Ankerstich, T-Anker, Prusik- und Achterknoten gehört? Absolut notwendig für Hochtouren! Mit großer Vorfreude und Abenteuerlust haben sich die 10 Teilnehmer Andrea, Daniel, Maria, Martin, Alexander,  Max, Phillip, Martin, Pascal und Sigi sowie die Tourenführer Walter und Mathias auf den Weg zum 4-tägigen Gletscher- Hochtourenkurs in der Schweiz gemacht.


Alle hatten bereits zuvor solide Bergerfahrung und Trittsicherheit bei anspruchsvolleren Wanderungen und Klettersteigen gewonnen, Hochtouren auf einem Gletscher waren aber Neuland. Ausgangspunkt war der Sustenpass in der Schweiz von wo aus am Anreisetag zunächst die Wanderung über die spektakuläre Hochgebirgslandschaft mit ihren herabstürzenden Bächen und ausgedehnten Firnfeldern auf die Tierberglihütte als Basislager in luftigen 2800m Höhe führte.
Die komfortable Hütte liegt direkt vor den schimmernden Gletscherabbrüchen des Steingletschers zwischen dem imposanten Susten- und Gwächtenhorn (3500m und 3400m). Noch am Nachmittag erhielten die Bergfreunde eine äußerst fachkundige Einweisung von Walter und Mathias zum sicheren Gehen mit Steigeisen und Klettergurt als zwei Sechser-Seilschaften in flachem und steilem Gelände sowie auf eisigem Terrain.
Die Sturzsicherung auf steilen Firnfeldern mit Rückwärtspurzelbaum war anfänglich nicht jedem ganz geheuer und brachte die Teilnehmer teilweise ans Limit, bereitete aber auch viel Spaß. Hungrig freuten sich alle auf das 4-Gänge-Hüttenmenü, welches die Energiereserven wieder auffüllte.
Am nächsten Morgen stand der Mittlere Tierberg (3309m) auf dem Programm. Die zuvor ausführlich geplante Route führte bei noch viel Altschnee zum teil auch über verschneite Gletscherspalten und an beeindruckenden Eisabbrüchen vorbei. Bei orkanartigen Windböen gestaltete sich der letzte Gipfelanstieg herausfordernd. Alle erreichten aber stolz das Ziel auf 3409m mit fantastischer Aussicht auf die majestätischen 3000 und 4000er Gipfel. Zur Sicherheit aller wurde ein Fixseil für den steilen Gipfelabstieg installiert, eine Technik, die jeder Hochtourengänger beherrschen sollte.

 Nach ausgiebiger Stärkung auf der Hütte folgte die Theorieschulung zu sämtlichen unverzichtbaren Knotentechniken, Spalten-und Geländekunde, Karten- und Wetterkunde.
Am dritten Tag zwang das teils nasse, teils neblige und instabile Wetter die Seilschaften zu theoretischen und praktischen Übungen im Umfeld der Tierberglihütte zu bleiben. Die Zeit wurde aber sinnvoll genutzt für Rutsch-und Sturzübungen, T-Anker-Sicherungen und ausgiebiges Einschärfen der Knoten bevor mit einem geselligen Spiele-Abend bei vielen Erlebnisberichten und Anekdoten der Tag ausklang.
Der Abreisetag empfing die Teilnehmer mit strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen. Perfekte Bedingungen für die geplante zweite Hochtour auf den vorderen Tierberg, die zu einem abschließenden Genusserlebnis mit traumhaftem Panorama auf die verschneite Hochgebirgslandschaft wurde. Der Abstieg zum Parkplatz verdeutlichte nochmals eindringlich die Notwendigkeit des nötigen Wissens und Könnens für solche Hochtouren. Um sicher zurückzukehren, wurden über steilen Firnschneeflanken nochmals mehrere Fixseile installiert.
Alle Teilnehmer dankten den versierten Tourenführern Walter und Mathias für die vier unvergesslichen Tage im Hochgebirge und die gelungenen Hochtouren-Praxis- und Theoriestunden. Tolle Erinnerungen und wertvolles Wissen steckte im Gepäck als wir die einzigartige Schweizer Bergwelt verliesen und alle waren sich einig: Wiederholungen müssen folgen!



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